Aquaponik

Höheres Bildungszentrum

Einleitung

Das Wort „Aquaponik“ setzt sich aus den Begriffen „Aquakultur“ (eine Art der Fischzucht) und hydroponischer Pflanzenbau (ohne Erde) zusammen. Diese beiden eigenständigen Systeme haben ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile. Aquaponik ist eine Kombination aus beiden Techniken in einem Kreislaufsystem, bei dem die Vorteile die Nachteile überwiegen.

Der gleichnamige Ansatz, bei dem das Wasser eine zentrale Rolle spielt, ist die Übersetzung von „pónos“ aus dem Griechischen, was „Arbeit“ bedeutet. „Aqua“ aus dem Lateinischen für Wasser, frei übersetzt: „Wasserarbeit“. Dies spiegelt einen wesentlichen Aspekt wider: Wasser als zentrales Medium, in dem Pflanzen und Fische gemeinsam ressourcenschonend gedeihen.

Aquaponik kann als Kombination von Aquakultur und Hydrokultur definiert werden. Letzteres ist ein Verfahren, bei dem Pflanzen ohne Erde angebaut werden, sondern nur mit Wasser, das mit allen Nährstoffen angereichert ist, die die Pflanzen benötigen. Bei der Aquaponik werden die für das Pflanzenwachstum notwendigen Nährstoffe durch die Fischzucht geliefert, deren Hauptabfallprodukte diese Stoffe sind. In diesem System können Elemente wie Stickstoff und Phosphor, die sowohl aus den Ausscheidungen und Exkrementen der Fische als auch aus der Zersetzung von nicht gefressenem Futter stammen, von den Wurzeln der wachsenden Pflanzen aufgenommen werden, die direkt in das Wasser eingetaucht sind.

Thema der Aktivität

Nachhaltiger Konsum

Organisation

Universidad Pablo de Olavide

Rechtsform

Universität

Gründungsjahr

1997

Location

Ctra. de Utrera, 1, 41013 Sevilla, Spanien

Beschreibung der Tätigkeit

Zielsetzung und Ergebnisse

Ein Aquaponiksystem ist ein Kreislaufsystem, bei dem das Wasser mit einer oder mehreren Pumpen aus dem Becken, in dem die Fische gehalten werden, entnommen und durch einen Biofilter geleitet wird. Letzterer setzt den Nitrifikationsprozess in Gang, der zur Bildung von Nitriten und Nitraten führt, die dann von den Pflanzen aufgenommen werden. Außerdem wird die Menge der Schwebstoffe so weit wie möglich reduziert, was sehr wichtig ist, um eine gute Wasserqualität zu erhalten und zu verhindern, dass der darin gelöste Sauerstoff abnimmt. Das Wasser wird dann in die Kulturbeete geleitet, in denen die kultivierten Pflanzen (deren Wurzeln in direktem Kontakt mit dem Wasser stehen) platziert werden, und schließlich wieder in das Zuchtbecken eingeleitet.

Es gibt eine Vielzahl von Pflanzensorten, die kultiviert werden können, nicht nur Blattgemüse, sondern auch Pflanzen wie Zucchini, Auberginen, Tomaten oder Kräuter. Ebenso können fast alle Süßwasserfischarten in Aquaponik gezüchtet werden, darunter auch Zierfische und sogar Krustentiere.

Die Einführung dieser Praxis in städtischen Gärten, die heute noch undenkbar, aber innerhalb eines Jahrzehnts wünschenswert ist, wäre eine nicht unerhebliche Verbesserung, die es ermöglicht, die Gemüseproduktion in einem städtischen Garten um Fische und Krustentiere zu ergänzen. Eine weitere Verbesserung könnte die Verwendung von aufbereitetem Abwasser im Aquaponikkreislauf anstelle von Trinkwasser sein, um die Auswirkungen auf die höherwertigen Wasserressourcen zu verringern, was die derzeitige Verordnung (EU) 2020/741 erlauben würde.

Vorteile und Nutzen

Aquaponik kann als eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktionstätigkeit verstanden werden, bei der die Kreisläufe der wichtigsten Makronährstoffe durch die Integration von zwei Produktionssystemen – Aquakultur und Hydroponik – geschlossen werden. Im Vergleich zu konventionellen Anbaumethoden hat die Aquaponik mehrere Vorteile, darunter

  • Wassereinsparung: Aquaponik verbraucht etwa 90 % weniger Wasser als die konventionelle Landwirtschaft
  • Begrenzter Platz: Da die Pflanzen keinen Boden benötigen, ermöglicht die Aquaponik einen intensiven Anbau auf relativ begrenztem Raum
  • Kein Einsatz von Pestiziden und Schädlingsbekämpfungsmitteln: In der Aquaponik werden keine Pestizide eingesetzt. Um Toxizitätsprobleme für Fische und Pflanzen zu vermeiden, wird in der Aquaponik eine biologische Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Darüber hinaus wird versucht, das Produktionssystem so gut wie möglich von der Umgebung zu isolieren, um das Eindringen von Schädlingen und Krankheitserregern zu begrenzen.
  • Kein Einsatz von Düngemitteln: Die Pflanzennährstoffe werden durch die Fischzucht bereitgestellt.
  • Emissionskontrolle: Der Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen ist nicht erforderlich, was zu einem geringeren Verbrauch fossiler Brennstoffe führt.

Zunächst einmal ermöglicht es Innovationen bei der Bewirtschaftung des Gemeinschaftsgartens, dieses Governance-Modell ist beispiellos.

Darüber hinaus trägt diese Form der Verwaltung dazu bei, das Bewusstsein der Gärtner und Freiwilligen für die Bedeutung des Dialogs, der Suche nach Kompromissen, der Akzeptanz der Meinung anderer und der Verfolgung des kollektiven Interesses anstelle des persönlichen Interesses zu schärfen. Er schärft das Bewusstsein für die Bürger*innenbeteiligung und schlägt eine andere Entscheidungsmethode als die Abstimmung vor, die auf dem Wunsch nach Einstimmigkeit innerhalb der Gruppe beruht.

Dank dieses Dialogs werden Spannungen abgebaut, denn jeder kann sich frei äußern und seine Einwände vorbringen, bis die Gruppe zu einer Entscheidung gelangt, die allen gerecht wird.

Dieses System ermöglicht auch eine regelmäßige Pflege des Gartens, da alle Gärtner und Freiwilligen täglich daran teilnehmen. Die Informationen sind transparent, was das Vertrauen unter den Gärtnern stärkt und sie dazu motiviert, sich weiterhin für den Garten einzusetzen.

Erforderliche Kompetenzen und Fertigkeiten

Agronomische Kenntnisse kombiniert mit Kenntnissen der Fischzucht

Evaluierung

Recent scientific studies demonstrate the hygiene and food safety of fish and vegetables, which could therefore be safely marketed and eaten. However, in the absence of adequate supporting EU legislation, in most European countries neither fish nor vegetables produced under this system can be used for human or animal consumption.

Schlussfolgerungen

Aquaponik ist keine neue Anbautechnik, sondern bereits seit den 1970er Jahren in aller Munde. Aber erst in den letzten Jahren ist sie wieder ins Rampenlicht gerückt, auch dank neuer wissenschaftlicher Forschungen und der verstärkten Ausrichtung auf Nachhaltigkeit bei Verbrauchern und Erzeugern. In den Vereinigten Staaten von Amerika zum Beispiel ist die Aquaponik Teil der ökologischen Produktionsverfahren geworden. Im Gegensatz dazu gibt es in Europa ein Regelungsvakuum in Bezug auf die Aquaponik, so dass ein Aquaponik-Produkt derzeit nicht das Bio-Siegel tragen kann, obwohl es alle Grundsätze der ökologischen Erzeugung teilt. Dieses Regelungsvakuum wird jedoch wahrscheinlich bald gefüllt werden, da die Europäische Union ein großes Interesse an dieser Anbautechnik gezeigt hat, was auch durch die Finanzierung und Förderung zahlreicher Projekte in diesem Bereich belegt wird.

Beratung / Empfehlung

In den letzten Jahren wurden in Ländern wie den Vereinigten Staaten, Australien und Neuseeland große Produktionsanlagen gebaut, und Aquaponik-Praktiken stoßen weltweit auf das Interesse von Universitäten und Unternehmen. Auf europäischer Ebene sind in den letzten Jahren in den Niederlanden (z. B. UF002), England (z. B. Bioaqua Farm, Growup Urban Farm) und Island (z. B. Akur Farm) die ersten wirklich produktiven Aquaponikanlagen entstanden. In anderen europäischen Ländern hingegen wurden bisher nur einige kleine Versuchsanlagen errichtet (z. B. in Sevilla in Spanien und Bari in Italien), obwohl man davon ausgehen kann, dass in naher Zukunft größere Investitionen in diesem Bereich getätigt werden.

Aufgrund der platzsparenden Bauweise von Aquaponiksystemen und ihrer Effizienz wird diese Anbautechnik für städtische Gebiete und deren Umgebung immer interessanter. Wir können mit der Natur arbeiten und nicht gegen sie.

Aquaponik gibt es nicht nur in Sevilla, sondern auch in der österreichischen Hauptstadt Wien, im 22. Bezirk, Schafflerhofstraße 156, bei der Firma BLÜN. Dieses Urban-Farming-Start-up versorgt die Wienerinnen und Wiener mit heimischem Fisch und Gemüse und beliefert renommierte Restaurants und ausgewählte Handelspartner. Derzeit werden bereits rund 12 Tonnen des ressourcenschonenden „Wiener Fischs“ pro Jahr verkauft.

Das Unternehmen hat drei Grundprinzipien: lokal, transparent und ökoeffektiv. BLÜN produziert in der Stadt für die Stadt. Die Herstellung der Produkte ist transparent und wird den Menschen gezeigt. Jede Woche gibt es mehrere Führungen durch die Produktionsstätten. Auch die Arbeit ist ökoeffektiv. Technische und biologische Kreisläufe überschneiden und ergänzen sich. Es werden Welse gezüchtet und eine Vielzahl von Gemüsesorten wie Tomaten, Auberginen, Gurken, Paprika und Chilischoten angebaut.

Die GARDENISER ACADEMY Plattform ist fast da!

Wir bauen derzeit die GARDENISER ACADEMY Schulungsplattform auf – ein Raum, der Gärtnerinnen und Gärtnern in ganz Europa kostenlose Schulungen bietet.

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